Die Corona-Pandemie mit Beginn im März 2020 hat gezeigt, wie extrem empfindlich der weltweite Warenfluss gegenüber von unerwarteten Einflüssen ist. Insbesondere Grenzschließungen sorgten für eine Beschränkung des Güterverkehrs. Der internationale Warenfluss kam nahezu zum Stillstand. Ein Wiederanlauf der Produktion war aufgrund der Engpässe bei den globalen Lieferketten nicht möglich. Somit mussten Betriebe sogar ihre Produktion stoppen.
Doch wie ist der Ablauf im Konformitätsverfahren und wie erhalten Sie schlussendlich die CE-Kennzeichnung?
Die
Hochschule Karlsruhe hat bereits vor der Pandemie eine Online Umfrage zur Thematik, wie sich denn Störungen in der Lieferkette auswirken, bei 655 produzierenden Unternehmen aus 16 führenden Industrienationen durchgeführt. Sie kamen zum
Ergebnis, dass ohnehin in absehbarer Zeit es zu verstärkter Rückverlagerung von Produktionsaktivitäten aus dem Ausland sowie zum parallelen Ausbau lokaler und globaler Lieferketten kommen wird.
Zeitgleich zur Konstruktion und Elektroplanung der Maschine erstellen wir die Risikobeurteilung. In dieser identifizieren wir die von den Maschinen ausgehenden Gefährdungen, schätzen diese ein und minimieren sie durch geeignete Schutzmaßnahmen hinreichend.Dabei sollten immer alle Gefährdungen beurteilt werden.
Um das realisieren zu können, müssen die vorhandenen Maschinenparks umstrukturiert und optimiert oder neue Produktions-/Fertigungslinien hergestellt werden. Dabei stellt die Sicherheitstechnik eine große Hürde dar. Aufgrund der Anforderungen aus der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und den jeweiligen Produktnormen werden Erneuerungen und Anpassungen in der Steuerung erforderlich, um den Betrieb der Maschinen weiterhin sicher zu gewährleisten.
Das Organisationsgestaltungskonzept Industrie 4.0 unterstützt dabei die Automatisierung durch eine umfassende Digitalisierung der industriellen Produktion. Ein wichtiger Bestandteil davon ist die Vernetzung der Maschinen, Sensoren und Menschen miteinander. Die Gestaltung, Kontrolle und Steuerung von Prozessen müssen dabei unter dem Aspekt der
Funktionalen Sicherheit realisiert werden.
Dies bedeutet, dass die Gestaltung und Integration sicherheitsbezogener Teile von Steuerungen den Anforderungen aus der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und den harmonisierten Normen EN ISO 13849-1 und EN ISO 13849-2 entsprechen zu haben. So müssen alle Maschinen nach einer wesentlichen Veränderung gemäß der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG die höchste Sicherheitsstufe, also die bestmögliche Technologie die technisch umsetzbar ist, aufweisen und ggf. dem Konformitätsverfahren unterzogen werden, um die rechtlich notwendige CE-Kennzeichnung ausweisen zu können.Ebenfalls lassen sich, geänderte Produktanforderungen oder notwendige Wertschöpfungsanpassungen am Prozess für geringere Stillstandszeiten oder größere Stückzahlen, mit dem bestehenden Maschinenpark nicht immer so ohne Weiteres umsetzen. Denn zum Beispiel sind alte Steuerungen abgekündigt, sodass keine Ersatzteile mehr zur Verfügung stehen. Darüber hinaus kann der Gesamtwirkungsgrad der alten Antriebssysteme, aufgrund Ihrer Beschaffenheit, nicht optimiert werden. Moderne Antriebssysteme hingegen sind wartungsfrei, dynamischer und besitzen eine hohe Verfügbarkeit.
Bei der Gestaltung der Schnittstelle zwischen Menschen und Maschine gilt es daher eine maximale Sicherheit für den Bediener oder das Wartungspersonal zu gewährleisten und zugleich eine ressourceneffiziente nutzungsgerechte Anlagengestaltung zu projektieren.